Aus der heutigen Ausgabe des Westfalen Blattes:
Fußball-B-Liga: Favorit von allen gejagt.
Kreis Herford (WB/ts).
Was haben der SV Enger-Westerenger und der FC Bayern München gemeinsam? Sportlich liegen Welten zwischen dem Provinzverein und dem Millionen-Klub. Wenn der SVEW in der Fußball-Kreisliga B, Gruppe 2, aber den Platz betritt, ist der Gegner besonders motiviert. Ein Phänomen, das die Bayern aus der Bundesliga kennen.
»Jeder Gegner ist gegen uns 110 Prozent motiviert. Die geben alles gegen uns. Das ist das Problem, wenn du als Top-Favorit gehandelt wirst«, erklärte Hans-Joachim Schleef, Trainer des SV Enger-Westerenger. Zu spüren bekam seine Mannschaft das am vergangenen Sonntag, als es zum VfL Klosterbauerschaft ging. Das 2:4 (2:3) war gleich der erste Dämpfer.
Eine Woche vorher hatte Enger-Westerenger noch spielfrei. Klosterbauerschaft gewann 2:1 beim VfL Holsen II – beide Teams werden von vielen Experten zum erweiterten Favoritenkreis auf den Aufstieg gezählt. »Ich habe mir das Spiel in Holsen angeschaut. Klosterbauerschaft war gegen uns überhaupt nicht wiederzuerkennen. Die hatten viel mehr Biss«, meinte Schleef.Das erste Saisonspiel für Enger-Westerenger hatte einiges zu bieten und war ein Vorgeschmack, was den Favoriten noch erwartet. In einer umkämpften ersten Halbzeit ging Klosterbauerschaft zunächst in Führung (20.). Dann folgten sechs verrückte Minuten, in denen der Schiedsrichter beiden Mannschaften je zwei Strafstöße gab. »Alle waren berechtigt«, sagte Schleef. Für den VfL traf Serkan Bodur (27., 30.), für die Gäste Fynn Rittersberger (29.) und Philipp Ueberschär (33.).
Damit nicht genug – in Halbzeit zwei des unterhaltsamen Spiels folgten drei Platzverweise: Gelb-Rot und Rot für die VfL-Spieler Mirco Schmale und Bodur, Rot für SVEW-Akteur Felix Weissbrodt. »Das Spiel war sehr kampfbetont. Bei uns lief überhaupt nichts zusammen. Spielerische Elemente gab es kaum«, sagte Schleef.
Am nächsten Sonntag hat der SVEW schon wieder spielfrei, danach geht es zum SC Sancakspor Spenge – ein weiterer Aufstiegskandidat. Das erste Heimspiel hat Enger-Westerenger erst am 11. September gegen FC RW Kirchlengern III. Keine einfachen Voraussetzungen, um sich einzuspielen. Schleef: »Vor der Saison habe ich gesagt, dass wir unter die ersten Vier kommen wollen. Ich bin nicht bange, dass das auch klappt. Ob es schon für den Aufstieg reicht, werden wir sehen.«
Westfalen Blatt Ausgabe 23.08.2016
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